Die Vereinsgeschichte
Die Gründerjähre
Der Sportfischerverein Spöck e.V. wurde am 03. September 1970 im Gasthaus „Zum Rebstock“ gegründet. Vorausgegangen war am 28. August eine Vorbesprechung im Gasthaus „Zum Rebstock“, 19 Person nahmen dieser Besprechung teil. Es war aber erstaunlich das am Gründungsabend mehr als 40 Personen teilnahmen.
Zum ersten 1. Vorsitzenden wurde Willi Österreicher gewählt und die erste Verwaltung des Vereins bestand aus 13 Mitglieder(Emil Fetzner, Paul Sobottka, Georg Falkenstein, Heinz Burkhardt, Günter Geditzki, Albrecht Hartmann, Willi Hecht, Siegfried Kühner, Georg Mack, Klaus Nagel und Walter Süß)
Eine Satzung für den Verein wurde nach dem Vorbild der Satzung des Landesfischereiverbandes und umliegender Vereine erarbeitet. Der erste Beitrag wurde mit 10 DM festgelegt. Am 05. April 1971 wurde der Verein beim Amtsgericht Karlsruhe eingetragen.
Kurz nach der Gründung des Vereins, wurde er am 24. April 1971 in den Landesfischereiverband Baden- Württemberg aufgenommen.
In unserem ersten Vereinsheim „Zum Rebstock“ wurden unter der Führung des Landessportfischerverbandes Lehrgänge für die Fischerprüfung durchgeführt, da der Sportfischerverein noch ein sehr junger Verein war floss der Erlös der Lehrgänge in die Vereinskasse.
Die erste Fischerprüfung wurde am 18.02.1970 für unsere Mitglieder durchgeführt, alle die in den ersten zwei Jahren, in den Verein beitraten legten eine Fischerprüfung ab.
Nach der Vereinsgründung waren alle Mitglieder bestrebt, ein gemeinsames Angelgewässer zu suchen, in der Nähe von Rußheim bot sich der „Alte Minthe – See“ an, da wurde auch die ersten Vereinsfischen durchgeführt. Der Anfahrtsweg nach Rußheim war natürlich mit viel mit Aufwand zu bewältigen, daher kamen zwei Mitglieder (Willi Österreicher und Walter Hofheinz) auf die glorreiche Idee das die Mitglieder des Sportfischervereins mit Erlaubnis der beiden als Pächter am Pfinz – Entlastungskanal auf der Spöcker Gemarkung angeln dürfen. In den nächsten Jahren wurde der Pfinz – Entlastungskanal mit verschieden Arten von Fischen (Friedfische und Raubfische) besetzt.
1971 hatte der Sportfischerverein schon 79 Mitglieder. Der Verein führte zur Geselligkeit
Vereinsausflüge und etliche Bunde Abende durch. Bei vielen Bunde Abenden spielten die Berühmten (in Spöck) „Jägermeister – Kapelle“.
Das erste Fischerfest wurde am 10. bis 12. Juli 1971 in der Veranstaltungshalle in Spöck durchgeführt. Das war für alle Mitgliedern des Vereins eine große Bewährungsprobe.
Um Kosten zu sparen bauten zwei Mitglieder (Hermann Reichert und Waldemar Ulrich) die ersten Edelstahlfriteusen zum Ausbacken der Fische.
An der Pfinz wurde auch ein Wettangeln für die Ortsvereine durchgeführt. Der Verein stellte für alle Teilnehmer, Bambusangeln (die gibt es nach 50 Jahren noch) zur Verfügung. Zu erwähnen ist es auch das der Sportfischerverein am Montag die Kosten für die älteren Mitbürger von Spöck das Essen für 70 Mitbürger (ein Essen und ein Getränk) übernahmen. Die Mitbürger, die nicht mobil waren, wurden von Vereinseigenen Fahrdienst von zu Hause abgeholt und wieder nach Hause gefahren. Da zeigte sich die soziale Einstellung des Vereins und seiner Mitglieder. Das erste Fischerfest war ein voller Erfolg.
Die Zeit der Konsolidierung
Mit dem Jahre 1972 begann die Zeit der Konsolidierung. Das Fischerfest begann traditionell zu werden; es wurde am 2. Juliwochenende (seit 10 Jahren am 3 Juniwochenende) durchgeführt.
Die Termine bürgerten sich bis heute in Spöck und in ein.
Das Fischereirecht am Spöcker Baggersee hatte damals eine Dreiergemeinschaft aus Blankenloch und Büchenau. Sie hatten am Westlichen Teil des Sees eine Holzhütte gebaut. Dem Verein gelang es 1972 der Dreiergemeinschaft den 1973 auslaufenden Pachtvertrag abzukaufen. Somit bestand die Möglichkeit, bald schon ein eigenes Fischgewässer zu besitzen.
Das Herausragende Ereignis des Jahres 1973 war die Übernahme des Baggersees Spöck als Fischgewässer durch den Verein, am 23. März 1973 erfolgte die Abstimmung der Vorstandschaft einen Ablösevertrag.
Nun verlagerte sich das Vereinsleben mehr an den Baggersee und zur Fischerhütte, die Fischerhütte wurde Grün angestrichen und bis zum heutigen Tag als „Grüne Hütte“ nicht nur in Spöck sondern auch in der Umgebung bekannt. Bereits einen Tag nach der Abstimmung öffnete die Vorstandschaft Probeweise die „Grüne Hütte“, nun wurde die Hütte bewirtschaftet. Es wurden ein Ofen, Schrank, ein großer Tisch und eine Kirchenbank (die war bis 2016 im Einsatz) ausgestattet. Auf dieser Bank saßen viele Gläubige (Anglerlatein, laut Erzählungen von unseren Gründungsmitgliedern), ein Pfarrer wurde allerdings noch nicht auf dieser Bank gesehen.
Eine handbetriebene Grundwasserwasserpumpe stillte dabei nur den Wasserdurst, deshalb Bewirtschaften teilweise über mehrere Wochen einige Vereinsmitglieder die Bewirtung (nicht nur Wasser) der „Grünen Hütte“. Durch die finanziellen Grundlagen der Bewirtung wurde die Grundlage für die spätere Übernahme des Blatt Gebäude.
Man stellte bald fest, dass die zahlreichen Fische im Baggersee (so genannte „Hungerfische“) waren, sie hatten große Köpfe und kleine Körper. Dies war wahrscheinlich der Grund das zu viele Fische besetzt wurden und noch am See gebaggert wurde, so konnten nicht die benötigten Wasserpflanzen bilden. Der damalige Gewässerwart, Hermann Reichert setzte sich mit dem Fischereibeauftragten des Regierungspräsidiums Karlsruhe in Verbindung, um sich über einen
Chronologischen Gewässeraufbau zu informieren. Es erklärten die wieder einige Mitglieder bereit und bauten Futter Automaten, die dann am westlichen Bereich des Sees installiert. Durch die Öffnungsklappen dieser Automaten rieselte das Fischfutter in den See.
Die Jahre 1974 und 1975 waren bestimmt durch das Ablegen der Fischerprüfung einiger Mitglieder, durch den Angelsport (Preis und Pokalangeln), die Rangelei um den Pachtvertrag und die Wasseruntersuchung des eigenen Brunnens durch die Behörden.
In der zweiten Hälfte der 70er Jahre beherrschten folgende Themen die Diskussionen:
Fischerprüfung
Gewässerwartelehrgänge
Fischhege: Fischbesatz, Fischfütterung, Fanglisten,
Neuschaffung des Schongebiets
Ausschilderung am Gesamten Baggersees
Ausbildung Fischereiaufseher
Seepflege mit Pflanzaktionen
Gemeinschaftsfischen
Feste Feiern
Besonders die Feste hatten es den Mitgliedern angetan. Es entstand, weil die „Grüne Hütte“ zu klein für Feste war und das man auch im Regenwetter feiern konnte der „Wilde Westen“ in Spöck mit einer Ranch genannt „Ponderosa“. Hier wurden etliche Leckereien auf dem Grill zubereitet.
Das Seefest gemeinsam mit den Landfrauen und Musikverein muss ein historischer Höhepunkt in der jungen Zeit des Sportfischervereins, laut Überlieferung. Die schwimmenden Lichterketten auf dem See all die Lagerfeuer, der Feuersturz von Spöck und all die nachfolgenden Löschversuche
bleiben unvergessen. Im Jahr 1978 hatte der Verein schon 135 Mitglieder, 82 Vollmitglieder, 8 Mitglieder auf Zeit, 23 Jugendliche und 22 Passive Mitglieder. Das war für einen so jungen Verein gigantisch.
Zeit der Veränderung
Als 1978 bekannt wurde das die Kiesgrube stillgelegt werden soll, schickte der damalige 1. Vorsitzende Erich Schwarz einen Brief an die Firma Blatt mit der Absicht das der Sportfischerverein das Betriebsgelände zu Erwerben.
Es gab aber mehre Interessenten für das Betriebsgelände wie Gastwirte u.a., Aber auf Grund des Vorkaufsrechtes der Gemeinde ging dann das Grundstück an die Gemeinde. Es war schon am ersten Tag klar, dass der Sportfischerverein in die Blatthütte (so wurde sie genannt) einziehen würde.
Als man beschloss, das Fischerfest am Baggersee zu feiern, reduzierte man die Festtage auf zwei Tage (das ist 2020 immer noch so). Das Ortsvereinsangeln wurde auch ein gestellt, Grund war
eine Verordnung das man nur mit einer Fischerprüfung das Angeln ausüben darf. Das Wort Preisangeln durfte man nicht mehr angeben, da in dieser Zeit es schon die sogenannten Tierschützer gab, und wir als Angler ja die armen Fische mit Haken fangen und sie töten.
So wurden das Preisangeln in Hegemaßnahmen umgetauft, so wird es 2020 noch praktiziert.
Die Rekultivierung des Baggersees und das Schongebiet
Die Firma Blatt hatte noch der Stilllegung des Kieswerks noch einen Rekultivierungsvertrag zu erfüllen, der besagte das die Uferböschungen mit neuen Pflanzen bepflanz werden muss. Es gab Diskussionen und Verhandlungen um Rekultivierung das am Ende die Gemeinde und der Sportfischerverein einen Teil der Bepflanzung übernahmen.
Man beschloss gleichzeitig Laichzone (Schongebiet) anzulegen.1981 begann man mit der Ausbaggerung des Schongebietes, die Ausgebaggerte Erde wurde für den Schutzwall der Zufahrtstraße zur Fischerhütte verwendet, ein Teil wurde für die Hauptschule Friedrichstal verwendet.
Zuerst wurde das Schongebiet auf der Südseite angelegt, nach einiger Zeit stellte man fest das die Karpfen im tiefen kalten Wasser nicht Ablaichen, daraufhin wurde das Schongebiet auf die Westliche Seite verlegt. Ob die Karpfen da abgelaicht haben ist nicht bekannt. Alle anderen Fischarten im See waren laichten ab. Das Schongebiet ist ja nicht nur für Fische ein Traum auch Vögel und Insekten haben jetzt auch ein schönes Zuhause. Da sieht man das Angelvereine sich um die Tier- und Umwelt kümmern.
Das Neue Fischerheim am Baggersee
Im Jahr 1981 erfolgte der Anschluss ans Strom- und Wassernetz, daraufhin wurde 11.12.1982 ein Beschluss gefasst das Fischerheim umzubauen, am 24.01.1983 stimmte der Gemeinderat den vom Sportfischerverein Bauantrag zu, es wurden neue Toiletten ein Anbau mit Keller und außen Toiletten angebaut. Der Anbau wird bis heute als Bräter ei für das Fischerfest genutzt.
Was sonst noch so geschah
Am 28.01.1984 wurde Emil Fetzner als erstes Ehren Mitglied gewählt.
1987 zogen die ersten Fledermäuse in den Turm.
1989 wurde der Ausbau des Fischerheims fortgesetzt, unter anderem wurde eine Alarmanlage installiert.
1990 rückte die Fertigstellung des Fischerheims in Sicht, die Überdach vor dem Fischerheim wurde aufgebaut.
Am 01.02. 1991 wurde Willi Österreicher zum Ehrenvorstand gewählt
1991 nahm der Verein am Ferienprogramm der Gemeinde teil. Die Bauabnahme für das Fischerheim erfolgte am 16.10.1991.
Ab dem Jahr 1992 nach Fertigstellung des Fischerheims wurde die Bewirtschaftung in die eigenen Hände genommen. Es stand im Raum das Fischerheim zu verpachten.
Es wurde ein Kaminofen und in der Küche wurde eine Dunstabzugshaube eingebaut.
1994 wurde der Pachtvertrag um weitere 11 Jahre verlängert. Die Bodenplatte vor der dem Vereinsheim wurde fertig gestellt.
1995 war der 25-jährige Geburtstag des Sportfischervereins, der ausgiebig gefeiert wurde.
Die Fischerjugend
Zum Zeitpunkt der Vereinsgründung hatte der Verein viele Mitglieder mit Schulpflichtigen Kindern. Da in Spöck das Angelfieber ausgebrochen war, steckten sich die Jugendlichen mit dem Virus schon in der Schule an. Die Zahl der Jugendlichen stieg auf 20 Kinder an, da hatte der damalige Jugendleiter Hermann Döhmen alle Hände lang zu tun.
Hermann Döhmen führte mit den Jugendlichen die Jugendstunden im Sommer am Baggersee und im Winter im Gasthaus „zum Rebstock“ durch. Im Sommer standen Geländespiele und Angeln auf der Tagesordnung, im Winter wurde gebastelt und Gesellschaftsspiele gespielt.
Es wurden viele Ausflüge und Zeltlager durchgeführt, zum Wittlensweiler, Wertach im Allgäu und sogar über die Grenze noch Frankreich (Hinkange-Boluley).
Natürlich wurden die Kinder auch älter so dass in Anzahl der Jugendlichen sehr stark stagnierte,
2020 sind es im Verein wieder wie in der Gründungszeit 20 Jugendliche.